Hier der Mitschnitt unseres Sachsenwahl-Spezials vom 18.08. in der Herkuleskeule Dresden: Deutsche Kabarettensembles machen drei Kreuze
LIVESTREAM am 18.8. 18 Uhr
Blau machen ist keine Alternative
Deutsche Kabarettensembles machen drei Kreuze
Ich bin einer von 4 Initiatoren einer in vielerlei Hinsicht einmaligen Sonderveranstaltung zur sächsischen Landtagswahl 2019, die auch live auf youtube übertragen wird. Nach der Europawahl und den Wahlergebnissen für Sachsen trafen sich mehrere Kabarettisten, Autoren und Schauspieler in der Telefonleitung: Bald sind in Sachsen Landtagswahlen – wir müssen jetzt Stellung beziehen! Nicht nur zur realen Gefahr, dass die AfD die nächste sächsische Regierung anführt, sondern vielmehr zu den Fragen: Wie wollen wir leben? Wollen wir uns die im Grundgesetz versprochene Demokratie, die Chancengleichheit, die Menschenwürde wirklich weiter von den herrschenden Regierungen und Konzernen zerstören lassen? Wollen wir weiter dabei zusehen, wie die Reste der Volksparteien durch ihre wirtschaftshörige und bürgerfeindliche Politik den Weg bereiten für Hetzer und Hasser?
Bei diesem einmaligen Sonderprogramm treffen sich die bekanntesten Kabarettensembles des Landes auf der Bühne: die Leipziger Academixer, die Dresdner Herkuleskeule, das Düsseldorfer Kommödchen, die mdr-Kanzleramtspforte, das Chemnitzer Kabarett, Schwarze Grütze u.a. Dazu gibt es Livemusik und jede Menge Stoff zum Streiten.
Am 18. August, 18 Uhr in der Herkuleskeule Dresden.
Interview dazu mit mir: DLF / Corso am 16. August
Livestream: https://www.youtube.com/watch?v=7nll55xsojU
Eintrag bei Wikipedia
Berühmt ist man, wenn ein anderer einen Wikipedia-Artikel über einen verfasst. Diese Ehre machte mir die Berliner Autorin Elke Koepping, die – wie ich finde – einen tollen Text zu mir geschrieben, und sich außerdem die Mühe gemacht hat, Zitate, Belege und Quellen zusammenzutragen, damit die strenge Wikipedia-Gemeinde die Wichtigkeit meiner Person, und damit den lexikalischen Eintrag als notwendig erkennt.
Schreibtage in Augsburg
War fünf Tage in Augsburg im Grandhotel Cosmopolis, und habe dort am Stück gearbeitet, was ich mit Michael Frowin schreibe und welches im Juni in der Herkuleskeule Dresden Premiere haben wird.

Künstlerische Leitung Herkuleskeule Dresden

Nun ist es öffentlich: Ab Januar 2020 übernehme ich die künstlerische Leitung der Herkuleskeule Dresden – ein Jahr vor dem 60-jährigen Geburtstag des Hauses. Ich bin glücklich, mit diesem Schritt die Zukunft des Hauses mit zu gestalten, in welchem vor vielen Jahren meine ersten Texte auf der Bühne vor echtem Publikum aufgeführt worden sind (was für mich damals wie heute aufregend ist, wenn Schreibtischideen plötzlich lebendig werden). Dresden ist meine Heimatstadt – und so wie Dresden politisches Kabarett nötig hat, hat das politische Kabarett auch Dresden nötig: Denn in Dresden bekommen Kabarettisten, Autoren wie Schauspieler, mit, wie dünn das Eis ist. Ignorieren geht nicht, wenn manche Zuschauer direkt vom Montagsspaziergang in den Saal kommen. Den Zeigefinger können wir stecken lassen. Besser besser streiten! Und ich finde es großartig, in einem Ensemble arbeiten zu können, das diesen Streit ausdrücklich will. Das ist – auch im Kabarett – nicht selbstverständlich.
Allerdings werde ich auch nach 2020 weiterhin als Solokabarettist arbeiten – in Dresden und auf jeder Kleinkunstbühne, die mich rauf lässt! Meine Auftritte sind mir wichtig geworden – nicht nur für meine Eitelkeit, sondern auch, um mich selbst in den Streit einmischen zu können.
Also, wir sehen uns! In der Keule und in Hinterposemuckel!
Eine Dummheit. Aber eine, die von Herzen kommt.
Ein Jahresrückblick mit nur einem Thema: Chemnitz.
Zu finden unter akut.
Herbst und Aussicht
Viele Auftritte diesen Herbst: u.a. in Berlin, Leipzig, Prenzlau, Dresden, Gera und im Altenburger Land. Ich war Gast bei der Lachmesse in Leipzig – volle Hütte, wunderbar! Ausserdem habe ich mein Soloprogramm beim Festival der Bundesvereinigung Kabarett gezeigt, was für mich ein besonderer Termin war, verbinden mich mit der Bundesvereinigung doch viele schöne und kollegiale Begegnungen in den letzten Jahren, vor allem bei meinen jährlichen Werkstätten. Beim Festival habe ich zum ersten Mal Hans Well und seine Kinder (Die Wellbappn) erlebt. Was für ein Witz und eine Musikalität! Und auch mit meinem Kollegen Erik Lehmann habe ich wieder gespielt, in Stockach und in Freital. Man kommt eben rum in der Welt!
Anfang November war ich Gast bei einem Kultur-Flüchtlings-Projekt „Flüchtlingsreport“ in Gera, welches die Autorin Jana Huster organisiert hat: Geraer Flüchtlinge zeigen Geraer Ureinwohnern ihre Orte der Stadt. Zusammen mit Olaf Kirmes, welcher ein Buch über seine Erfahrungen mit einer syrischen Familie und dem Behörden-Wahnsinn geschrieben hat, las ich bei der Abschlussveranstaltung aus meinen Texten.
VORSCHAU 2019
Neue Arbeiten sind geplant: Für die Dresdner Herkuleskeule schreibe ich zusammen mit Michael Frowin ein neues Stück: „HÜTTENKÄSE“, welches nächstes Jahr im Juni Premiere haben wird. Und im April geht für mich ein Wunsch in Erfüllung: Ich gehe erstmals mit Gisela Oechelhaeuser gemeinsam auf die Bühne, Premiere wird in der Leipziger Funzel sein: „DER KLÜGERE GIBT AUF“.
Und noch eine schöne Nachricht: Ab 2019 spiele ich mein Soloprogramm regelmäßig in der Dresdner Herkuleskeule, unter einem anderen Titel: MANCHMAL IST KOMISCH. Ich bin froh, mein Programm nun nach längerer Pause wieder in meiner Heimatstadt aufführen zu können. Ein Jahr durfte ich damit bereits im Kabarett Breschke&Schuch gastieren, wofür ich mich herzlich bei Thomas Schuch und Manfred Breschke bedanken möchte!
Gastauftritt Fasnacht in Basel
„Komme gerade zurück aus Basel. Ich war Gastkünstler bei der „Gugge 46“, einer ziemlich aussergewöhnlichen Fasnacht-Veranstaltung in der offenbar sowieso schon aussergewöhnlichen Fasnachtkultur in Basel. Ich, als Karneval-Fasching-Hasser, war vollkommen überwältigt von dem, was ich in Basel erlebt habe. Zunächst die Veranstaltung, die mit dem saublöden Alaaf-Hellau-Geblöke überhaupt nichts zu tun hat, sondern auf künstlerisch höchst anspruchsvolle Weise das politische Geschehen kommentiert hat, die Kunstform der „Schnitzelbängge“ war mir neu: Derb, aber nie unter der Gürtellinie, wurde gespottet und verlacht. Die Schnizelbänggler, es gibt wohl um die 100, tragen dabei Masken und bleiben anonym, keiner weiss, wer sie sind. Danach Enrico Lenzin, ein Loop-Künstler mit Alphorn, Schlagzeug und Gummischwein (sensationell!), jetzt wieder Schnitzelbangg, danach stehen alle Zuschauer auf, drehen sich zur
Empore und eine russische Sängerin singt die Königin der Nacht (zur Orgel!), dann singen alle gemeinsam, zwischendurch wird nachgeschenkt. Und das Alles in einer Kirche (Elisabethen), die für alle Konfessionen offen ist, auch für das Segnen von Hunden und Katzen. Im Anschluss an die Veranstaltung bin ich mit meiner Gastgeberin Anne in die Basler Altstadt. So etwas Wunderbares hab ich noch nicht erlebt und es fällt mir auch heute noch schwer, das angemessen zu beschreiben. Von überall kamen Musikgruppen mit Piccolo-Flöten und Trommeln, ich hatte das Gefühl, die gesamte Stadt musiziert, Kinder und Alte. Und auch das wieder mit einer ungezwungenen Ausgelassenheit, die nie unangenehm war, Fressbuden hab ich nicht gesehen, natürlich wurde getrunken, aber nie soviel, dass nicht noch anderthalb Kinder auf den Schultern getragen werden konnten. Naja, ein wenig romantisiert ist mein Blick, das kann schon sein. Aber ich stand in diesem Treiben und dachte, es könnte doch alles so schön sein.“
Feine, kleine Rezension auf „WortReich“
Darüber freut man sich doch!
Während ich sonst Zuschauer-Emails bekomme, in denen ich darauf hingewiesen werde, dass ich nicht links oder rechts genug sei, hab ich nun eine persönliche Rezension von Solvig Frey bekommen. Hier geht es zu ihrem Blog WortReich und ihrer Beschreibung des Abends.
Ich treibe es auf die Spitze
Interview mit Biber für die Magdeburger Zwickmühle
Die „Magdeburger Zwickmühle“ holt erstmalig den Dresdner Kabarettisten Philipp Schaller auf ihre
Bühne. Er ist mit seinem Solo-Programm „Mit vollen Hosen sitzt man weicher“ zu erleben.
Biber: Denkt man das Bild
Ihres Programmtitels weiter,
ergibt sich vielleicht noch diese
Frage: Warum steht der, der die
Hosen so voll hat, denn nicht
mal auf?
Philipp Schaller: Ich habe
neulich gelesen: Ein Fernseher
darf nicht gepfändet werden.
Also ist Nicht-aufstehen ein
Menschenrecht! Auf das berufe
ich mich! MEHR…